Absolute Reflexion
Bei üblichen Reflexionsmessungen an einer Substanz wird die Reflexion in Relation zu einem Standard (z.B. einem blanken Gold- oder Aluminiumspiegel) bestimmt. Dessen Reflexionsgrad liegt zwischen 94% und 99%, daher handelt es sich um eine relative Reflexion. Möchte man jedoch die absolute Reflexion auf 100% bezogen bestimmen (z.B. für quantitative Auswertungen), muß ein anderer Weg beschritten werden.
Der PIKE Meßzusatz zur Bestimmung absoluter Reflexionen kommt ohne Reflexionsstandard aus. Stattdessen wird der Referenzspiegel in zwei unterschiedliche Positionen bei identischen Lichtweglängen gebracht. In der V-Position dient der Spiegel als Referenz und in der W-Position reflektiert derselbe Spiegel (aber um die senkrechte Achse des gemeinsamen Probenhalters um 180° gedreht) den Lichtstrahl einmal und die Probe zweimal. Die Skizze zeigt die prinzipielle Anordnung der beiden Spiegelpositionen und die sich daraus ergebenden Strahlengänge.
Die absolute Reflexion errechnet sich nun aus der Quadratwurzel der gemessenen Reflexion bei einer bestimmten Wellenlänge bzw. Wellenzahl.
Zur Vermeidung von Wasserdampf- und CO2-Absorptionseinflüssen ist der Meßzusatz für die Spülung mit einem IR-inaktiven Gas ausgelegt.
Der Einfallswinkel beträgt stets 12°. Damit sind auch Polarisationseinflüsse nahezu ausgeschlossen, wie sie bei anisotropen Materialien vorkommen.