Gerichtete Reflexion
Zur Charakterisierung von Oberflächenschichten von ca. 0,2 bis ca. 20 µm auf metallischem Untergrund hat sich eine Methode etabliert, die als Reflexion-Absorption oder Transflexion bezeichnet wird. Voraussetzung ist, daß sich die Schicht auf einem metallischen Grundkörper mit glatter, reflektierender Oberfläche befindet (z.B. Lacke, polymere Schutzüberzüge, Epitaxieschichten etc.). Der IR-Strahl wird unter einem Winkel von 10° bis 45° auf die Probe geleitet, durchdringt die Schicht, wird an der metallischen Grenzfläche reflektiert und durchläuft die Schicht ein zweites mal. Als Ergebnis erhält man echte Transmissionsspektren.
Mit einem einfachen Trick lassen sich auch dünne Folien und Membranen sowie Klebstoffe und Epoxy-Harze mittels Reflexions-Absorptionsmethoden untersuchen. Im Falle der Folie wird diese einfach mit einem Gold- oder Aluminiumspiegel hinterlegt. Bei Klebstoffen nimmt man einen Objektträger aus Glas, der mit Aluminiumfolie gleichmäßig bespannt ist. Hierauf wird der Klebstoff in dünner Schicht aufgetragen. Damit dieser während des Aushärtens nicht in den Meßzusatz tropft, wird er kopfüber in den Küvettenhalter eingesetzt.
Die Meßzusätze 30spec und 45spec weisen einen Einfallswinkel von 30° bzw. 45° auf. Sie werden in den Standard-Küvettenhalter eingesetzt. Für spezielle Fälle, in denen ein nahezu senkrechter Lichteinfall mit unendlicher Abbildung am Probenort benötigt wird, ist ein Meßzusatz mit 10° (10spec) erhältlich. Der VeeMAX Meßzusatz ist für universelle Einsätze ausgelegt. Mit ihm kann der Einfallswinkel kontinuierlich von 30° bis 80° eingestellt und für spezielle Aufgaben können zusätzlich Polarisatoren montiert werden.